Von Amazonas-Hängematten-Schiffen und Goldgräberdörfern!
Ich bin jetzt schon 2 Wochen in Brasilien und hier ist mein erster Lagebericht: Nach einer äußerst langen und anstrengenden Reise bin ich Nachts in Belem im Norden Brasiliens angekommen, wo mich mein Kumpel Jan vom Flughafen abgeholt hat und in seiner Wohnung alle Vorbereitungen für ein gelungenes Willkommensfest getroffen hatte. Nach einigen Stunden haben wir dann mal wieder festgestellt wie schnell die Sonne doch am Äquator so aufgeht und der erste Tag auf dem lateinamerikanischen Kontinent hatte für mich begonnen! Ausgeschlafen doch immer noch ein wenig verwirrt ging es dann zur ersten Stadterkundung Belems, in der ich den Hafen die Altstadt, das alte portugiesische Fort und die Uni an der Jan studiert zu Gesicht bekam. Nach ein paar Tagen Belem in denen ich Freunde von Jan und das Nachtleben kennen gelernt habe, haben wir uns dann mit dem Schiff in Richtung Macapa aufgemacht.
Insgesamt muss ich sagen (die Erfahrungen aus Afrika noch sehr präsent), dass mir von Anfang an alles sehr relaxt und entspannt vor kam. Es ist warm, das Leben spielt sich größtenteils auf den Straßen ab, die Menschen sind freundlich und ich werde nicht dauernd angestarrt, berührt und mit „Muzungu“ angesprochen. Das war und ist aber sicherlich nur der Eindruck den man gewinnt, wenn man mit Brasilien erfahrenen und portugiesisch sprechenden Leuten unterwegs ist. Ich spreche nämlich kein Wort und hatte mir das mit dem Verstehen der Sprache auch einfacher vorgestellt. Hier also nochmal die Warnung: fahrt niemals nach Brasilien wenn ihr die Sprache nicht wenigstens ein bisschen sprecht oder so gute Freunde habt die euch als Touristenführer zur Seite stehen!!!
OK zurück zum Schiff und dem Amazonas, dem Fluss der Flüsse. Längere und auch kürzere Strecken werden hier logischerweise mit Schiffen zurückgelegt, der Unterschied ist nur, dass man anstatt einer Kabine (gibt’s auch, ist aber teuer) einen Hängemattenplatz zugewiesen bekommt und man mit ca. 100 anderen Menschen auf einem Deck rumbaumelt. Für den Brasilianer an sich ist das, dass natürlichste der Welt, für einen 2meter Riese wie mich aber durchaus problematisch. So sah ich mich nach einer feucht fröhlichen und antiimperialistischen Gesprächsrunde (Chebedde!!!) mit einem verrückten Goldsucher aus Peru nem Brasilianer und Jan in der Hälfte der Nacht aus der Hängematte krabbeln um den Rest der warmen Amazonasnacht auf dem Boden zu verbringen.
Dass die Fahrt ein unglaubliches Naturerlebnis war (teilweise durch engen Flüsse mit Regenwald vom feinsten an den Ufern, teilweise denkt man es wäre ein Meer auf dem man sich befindet weil man keine Ufer sieht) kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen....
Von Macapa sind wir dann direkt mit dem Bus nach Serra do navio, einem kleinen Goldgräberdorf weiter im Norden, weitergefahren (franz. Guianaund Surinam sind nicht alzu weit entfernt). Hier arbeitet mein (leider) ehemaliger Mitbewohner Roland in einem ASA Projekt in dem es um Umweltbildung an Schulen der Region geht. Der größte Nationalpark der Welt (Montanhas do Tumuqumaque) ist nur 50km entfernt und die wenigsten Menschen wissen aufgrund seiner Neuigkeit (2002 gegründet) um seine Wichtigkeit und das Potential und den Nutzen für die Region.
Serra do navio, wie erwähnt wird hier seit einigen Jahren Gold (früher Mangan) abgebaut, ist ein Kaff am Ende der Welt in dem nicht viel geht. Es gibt zwar alles was man braucht und auch genug Arbeit für alle, aber die Abgeschiedenheit macht sich schon bemerkbar. Aus diesem Grund gibt es wahrscheinlich auch das dorfeigene Radio, dass den ganzen Tag (ab 8 Uhr) mit Ausnahme einer 2stündigen Mittagspause über Outdoorlautsprecher in ordentlicher Lautstärke das ganze Kaff mit schlechter Musik beschallt. Das Problem an der Sache ist, dass im Moment natürlich alle Weihnachtsklasssiker auf portugiesisch über den Äther gejagt werden und ein Lautsprecher direkt über dem Haus von Freunden von Roland und seiner Projektpartnerin, indem ich untergekommen bin, hängt. Das ich bei 30°C und 90% Luftfeuchtigkeit nicht gerade in „Oh du Fröhliche“ und „Gingle bells“ Stimmung bin ist hoffentlich normal.
Naja ansonsten hängen wir mit meinen Mitbewohnern vor dem ihrigen Supermarkt ab und ich gehe in die Schulen mit, um mir anzuschauen was da so passiert und natürlich um als große, blonde Attraktion auf zu laufen.
Hoffentlich können wir diese Woche noch mit dem Chef des Nationalparks in den Park fahren , damit man auch mal einen Eindruck von der ganzen Geschichte bekommt. Nächste Woche werde ich dann hier mit Roland unsere Zelte abbrechen und unsere Reise beginnen, die uns zunächst wieder nach Belem führen wird um dann ein schönes Plätzchen für Weihnachten zu finden.
So, dass muss fürs erste genügen. Fotos gibt’s hoffentlich bald auf der rechten Seite des Blogs unter „Fotoalbum Brasil“.
Peter
P.S.: Gestern hat uns der Metzger auf dem Markt beim Hackfleisch kaufen gefragt ob wir die Cousins von Hitler sind...
Insgesamt muss ich sagen (die Erfahrungen aus Afrika noch sehr präsent), dass mir von Anfang an alles sehr relaxt und entspannt vor kam. Es ist warm, das Leben spielt sich größtenteils auf den Straßen ab, die Menschen sind freundlich und ich werde nicht dauernd angestarrt, berührt und mit „Muzungu“ angesprochen. Das war und ist aber sicherlich nur der Eindruck den man gewinnt, wenn man mit Brasilien erfahrenen und portugiesisch sprechenden Leuten unterwegs ist. Ich spreche nämlich kein Wort und hatte mir das mit dem Verstehen der Sprache auch einfacher vorgestellt. Hier also nochmal die Warnung: fahrt niemals nach Brasilien wenn ihr die Sprache nicht wenigstens ein bisschen sprecht oder so gute Freunde habt die euch als Touristenführer zur Seite stehen!!!
OK zurück zum Schiff und dem Amazonas, dem Fluss der Flüsse. Längere und auch kürzere Strecken werden hier logischerweise mit Schiffen zurückgelegt, der Unterschied ist nur, dass man anstatt einer Kabine (gibt’s auch, ist aber teuer) einen Hängemattenplatz zugewiesen bekommt und man mit ca. 100 anderen Menschen auf einem Deck rumbaumelt. Für den Brasilianer an sich ist das, dass natürlichste der Welt, für einen 2meter Riese wie mich aber durchaus problematisch. So sah ich mich nach einer feucht fröhlichen und antiimperialistischen Gesprächsrunde (Chebedde!!!) mit einem verrückten Goldsucher aus Peru nem Brasilianer und Jan in der Hälfte der Nacht aus der Hängematte krabbeln um den Rest der warmen Amazonasnacht auf dem Boden zu verbringen.
Dass die Fahrt ein unglaubliches Naturerlebnis war (teilweise durch engen Flüsse mit Regenwald vom feinsten an den Ufern, teilweise denkt man es wäre ein Meer auf dem man sich befindet weil man keine Ufer sieht) kann sich wahrscheinlich jeder vorstellen....
Von Macapa sind wir dann direkt mit dem Bus nach Serra do navio, einem kleinen Goldgräberdorf weiter im Norden, weitergefahren (franz. Guianaund Surinam sind nicht alzu weit entfernt). Hier arbeitet mein (leider) ehemaliger Mitbewohner Roland in einem ASA Projekt in dem es um Umweltbildung an Schulen der Region geht. Der größte Nationalpark der Welt (Montanhas do Tumuqumaque) ist nur 50km entfernt und die wenigsten Menschen wissen aufgrund seiner Neuigkeit (2002 gegründet) um seine Wichtigkeit und das Potential und den Nutzen für die Region.
Serra do navio, wie erwähnt wird hier seit einigen Jahren Gold (früher Mangan) abgebaut, ist ein Kaff am Ende der Welt in dem nicht viel geht. Es gibt zwar alles was man braucht und auch genug Arbeit für alle, aber die Abgeschiedenheit macht sich schon bemerkbar. Aus diesem Grund gibt es wahrscheinlich auch das dorfeigene Radio, dass den ganzen Tag (ab 8 Uhr) mit Ausnahme einer 2stündigen Mittagspause über Outdoorlautsprecher in ordentlicher Lautstärke das ganze Kaff mit schlechter Musik beschallt. Das Problem an der Sache ist, dass im Moment natürlich alle Weihnachtsklasssiker auf portugiesisch über den Äther gejagt werden und ein Lautsprecher direkt über dem Haus von Freunden von Roland und seiner Projektpartnerin, indem ich untergekommen bin, hängt. Das ich bei 30°C und 90% Luftfeuchtigkeit nicht gerade in „Oh du Fröhliche“ und „Gingle bells“ Stimmung bin ist hoffentlich normal.
Naja ansonsten hängen wir mit meinen Mitbewohnern vor dem ihrigen Supermarkt ab und ich gehe in die Schulen mit, um mir anzuschauen was da so passiert und natürlich um als große, blonde Attraktion auf zu laufen.
Hoffentlich können wir diese Woche noch mit dem Chef des Nationalparks in den Park fahren , damit man auch mal einen Eindruck von der ganzen Geschichte bekommt. Nächste Woche werde ich dann hier mit Roland unsere Zelte abbrechen und unsere Reise beginnen, die uns zunächst wieder nach Belem führen wird um dann ein schönes Plätzchen für Weihnachten zu finden.
So, dass muss fürs erste genügen. Fotos gibt’s hoffentlich bald auf der rechten Seite des Blogs unter „Fotoalbum Brasil“.
Peter
P.S.: Gestern hat uns der Metzger auf dem Markt beim Hackfleisch kaufen gefragt ob wir die Cousins von Hitler sind...
feuerwehrtrompeter - 6. Dez, 18:24
Pauschaltourist
Das klingt ja wirklich alles nach dem reinsten Pauschalurlaub: Am Flughafen abgeholt werden, ständige Reisebegleitung, privater Dolmetscher, Supermarkt im Hotel, Folklorebeschallung den ganzen Tag... Du hast es Dir verdient!
Wie ich gehört habe, habt Ihr bereits ein schönes Plätzchen für Weihnachten in Sichtweitet: eine Insel!? Das klingt gut! Dort gibt es hoffentlich kein Inselradio...
Hau rein!
Kirden