Neuigkeiten aus Indien von Andre
also ich fange mal am besten mit der arbeit an. Die ertsen zwei inputs fur die mitarbeiter der reha habe ich inzwischen gehalten, und auch wenn die themen nicht ganz so spannend waren („the german drug-help- system“ & „defination and classification of addiction“), fand ich das doch wichtig zu vermitteln und ich bin auch durchaus auf interesse gestossen. Die nachsten beiden wochen werde ich uber „theories of explaining addiction“ und „family and addiction“ referieren. Im laufe der wochen habe ich mir vorgenommen etwas praktischer zu werden, aber zuerst muss die theorie vorhanden sein. Mit dem englisch klappt es ganz gut, alle verstehen mich und darauf kommt es ja an. Die ausarbeitung der inputs am comupter gestaltet sich allerdings etwas schwieriger, zum einen fallt es mir mit dem schriftlichen englisch doch etwas schwerer, zum anderen liegt das an den bedingungen. Die ersten zwei wochen ging der computer gar nicht, und jetzt wo er wieder funktioniert, haben wir hier am laufendem band stromausfall. Na ja, ich nehme das inzwischen gelassen, bleibt mir sowieso nichts anderes ubrig...
Die anzahl der patienten in der reha liegt inzwischen bei 39 und es ist damit auch recht eng geworden hier.
Letzte woche war ich auch mal einen ganzen tag im hiv/aidsprojekt von kripa und habe jetzt so in etwa eine idee was dort alles passiert. So kann ich mich die nachsten wochen auch daran machen fur die mitarbeiter dieses projektes inputs auszuarbeiten („safer use/ harm reduction“, „overdosetrainings“ etc.).
Die traurigste nachricht von der arbeit ist der tot von zwei ex-klienten bzw. ex-mitarbeiter von kripa, die ich personlich aber nicht gekannt habe. Was mich allerdings beschaftigt hat, war das der eine von den beiden an tuberkolose gestorben ist, was ja bei uns schon lange kein grund mehr zum sterben darstellt (oder sehe ich das falsch?). Das sind die dinge die man hier sehr nahe und allgegenwartig mitbekommt, und die man manchmal nur schwer nachvollziehen und akzeptieren kann. Das er auch noch im jeep zwischen siliguri und darjeeling gestorben ist, nachdem man ihm aus den krankenhaus als unheilbar entlassen hat, ist noch so eine geschichte die man hier einfach erlebt.Der andere ist an einer uberdosis gestorben. Auf einer der beiden „funerals“ bin ich auch mitgegangen...
Eine andere sache die mich sehr beschaftigt hat und die vorher schwer vorstellbar war, war der besuch des „governmet hospitals“ letzte woche. Diese art der krankenhauser sind kostenlos, was ja eigentlich eine tolle sache ist, allerdings sind die bediengungen die dort herrschen auch ziemlich krass. Die bevolkerung hier sagt, wenn man noch nicht krank war beim eintreten, ist man es garantiert wenn man es wieder verlasst, und genauso habe ich mich auch gefuhlt...
Ok, aber mal zu anderen dingen. Mein alltag beginnt in der woche um 6:00h mit einem chai auf arbeit und anschliessender meditation mit den jungs (patienten) bis 7:00h, was ein ziemlich schoner start in den tag ist. Danach bin ich immer mit diesem und jenem beschaftigt und mein „feierabend“ fallt sehr unterschiedlich aus. Mal gehe ich um 15:00h, mal wird es aber auch 18:00h und spater, aber keine angst ich bin kein worcaholic geworden, es gibt ein lunchbreak. Ich habe ja schon mal erwahnt das hier abends nicht ganz soviel geht und eher tote hose ist. Meist trinke ich noch einen chai aufm chow (platz to be in darjeeling) mit den jungs (ich kenne hier inzwischen super viele leute bzw. super viele leute kennen mich durch kripa, was ziemlich schon ist, allerdings ist in die stadt gehen ohne jemanden zu treffen auch nicht mehr drinn...) und hange abends entweder beim snooker ab (dessen regeln ich immer noch nicht durch habe und in dem ich auch immer verliere), streune durch die stadt oder ich gehe ins kino, wobei schon seit zwei wochen kein englischer film mehr gelaufen ist. Spatestens um 21:00h bin ich dann zu hause und schreibe tagebuch, lese, etc.. Die wochenenden habe ich ja immer frei. Samstags bin in und mit darjeeling beschaftigt (post, einkaufen, putzen, usw.) und sonntags ist mein fester darjeeling „off-day“ geworden, wobei ich zugeben muss das ich die letzten beiden sonntage weiter in der stadt umgesehen habe ( das wetter war furchterlich, heute hat es nach drei tagen endlich aufgehort zu regnen). Inzwischen kenne ich mich hier aber auch verdammt gut aus und ich war unteranderem in zahlosen monasterys und tempeln, im botanischen garten, auf einem buddhistischem „toten-essen“ ( 49 tage nach todestag wird hier so eine art „farewell“ party gegeben, weil die seele erst nach diesem zeitraum die erde verlasst etc. und es kommt die gesamte cummunity zusammen, sprich 300-400 leute) und auf einem rockkonzert. Das konzert war witzig. Vier local bands und bis auf eine, alle zwischen schwer ertraglich und geht gar nicht. Ich habe die schlechtesten „metallica“, „pantera“ und „limp bizkit“ coverversionen meines lebens erduldet, und hatte dennoch grossen spass. Ich war halt der einzige nicht „einheimische“ und nicht lange alleine...
Anonsten geht es mir gesundheitlich inzwischen bestens (toi, toi, toi) und mein magen ist, dank der supermedizien die tina mir geschickt hat, wieder as strong as ever. Vielleicht liegt das aber auch an der umstellung mit dem essen. Die arbeitswoche uber esse ich bei kripa (jeden tag reis und daal mit wechselnden gemuse, da kann man schlecht einen bad stomach von bekommen) und an den wochenenden koche ich zu hause. Ubrigens esse ich mittlerweile aussschliesslich und hervorragend mit den handen (nein olaf, tiolettenpapier benutze ich weiterhin...).
Damit das jetzt nicht so super lang wird, noch ein paar dinge in der kurze: In meinem garten lassen sich von zeit zu zeit affen blicken, was sich sicherlich toll und interessant anhort, aber es ganz und gar nicht ist. Die sind leider sehr neugierig und agressiv und seit dem verrucktem riesen affen in varanasi habe ich auch echt schiss vor denen. Letzte woche ist uber meiner wohnung das wassersystem „ubergelaufen“ und in meinem zimmer hat es demnach „geregnet“. Schwer zu begreifen wie man ein system bauen kann, wo der wasserbehalter uberlaufen kann, bzw. niemand nach dem einschalten der wasserpumpe darauf achtet das das alles nicht uberlauft, aber muss ich vielleicht auch nicht begreifen, ist halt indien. Eigentlich war ich nur froh zu hause gewesen zu sein und erwarte jetzt jedesmal wenn ich nach hause komme einen „see“ vorzufinden... gestern war nationalfeiertag (2. oct.), weil gandhis 136 geburtstag, aber ausser ein paar dingen in der zeitung habe ich davon ( zumindest hier) nicht viel mitbekommen. Mitte oktober ist hier ganz gross festival (Punja), worauf ich mich schon verdammt dolle freue. Letzte woche war mal wieder streik, aber das ist ja schon keine neuigkeit mehr. Von den spinnen, den merkwurdigen insekten und den motten, die so gross sind wie fledermause, schreibe ich mal besser nichts, weil ich will ja niemanden verschrecken die nachsten mails zu lesen und auch niemanden von einem besuch abhalten... man ist halt nie alleine in indien...
Die anzahl der patienten in der reha liegt inzwischen bei 39 und es ist damit auch recht eng geworden hier.
Letzte woche war ich auch mal einen ganzen tag im hiv/aidsprojekt von kripa und habe jetzt so in etwa eine idee was dort alles passiert. So kann ich mich die nachsten wochen auch daran machen fur die mitarbeiter dieses projektes inputs auszuarbeiten („safer use/ harm reduction“, „overdosetrainings“ etc.).
Die traurigste nachricht von der arbeit ist der tot von zwei ex-klienten bzw. ex-mitarbeiter von kripa, die ich personlich aber nicht gekannt habe. Was mich allerdings beschaftigt hat, war das der eine von den beiden an tuberkolose gestorben ist, was ja bei uns schon lange kein grund mehr zum sterben darstellt (oder sehe ich das falsch?). Das sind die dinge die man hier sehr nahe und allgegenwartig mitbekommt, und die man manchmal nur schwer nachvollziehen und akzeptieren kann. Das er auch noch im jeep zwischen siliguri und darjeeling gestorben ist, nachdem man ihm aus den krankenhaus als unheilbar entlassen hat, ist noch so eine geschichte die man hier einfach erlebt.Der andere ist an einer uberdosis gestorben. Auf einer der beiden „funerals“ bin ich auch mitgegangen...
Eine andere sache die mich sehr beschaftigt hat und die vorher schwer vorstellbar war, war der besuch des „governmet hospitals“ letzte woche. Diese art der krankenhauser sind kostenlos, was ja eigentlich eine tolle sache ist, allerdings sind die bediengungen die dort herrschen auch ziemlich krass. Die bevolkerung hier sagt, wenn man noch nicht krank war beim eintreten, ist man es garantiert wenn man es wieder verlasst, und genauso habe ich mich auch gefuhlt...
Ok, aber mal zu anderen dingen. Mein alltag beginnt in der woche um 6:00h mit einem chai auf arbeit und anschliessender meditation mit den jungs (patienten) bis 7:00h, was ein ziemlich schoner start in den tag ist. Danach bin ich immer mit diesem und jenem beschaftigt und mein „feierabend“ fallt sehr unterschiedlich aus. Mal gehe ich um 15:00h, mal wird es aber auch 18:00h und spater, aber keine angst ich bin kein worcaholic geworden, es gibt ein lunchbreak. Ich habe ja schon mal erwahnt das hier abends nicht ganz soviel geht und eher tote hose ist. Meist trinke ich noch einen chai aufm chow (platz to be in darjeeling) mit den jungs (ich kenne hier inzwischen super viele leute bzw. super viele leute kennen mich durch kripa, was ziemlich schon ist, allerdings ist in die stadt gehen ohne jemanden zu treffen auch nicht mehr drinn...) und hange abends entweder beim snooker ab (dessen regeln ich immer noch nicht durch habe und in dem ich auch immer verliere), streune durch die stadt oder ich gehe ins kino, wobei schon seit zwei wochen kein englischer film mehr gelaufen ist. Spatestens um 21:00h bin ich dann zu hause und schreibe tagebuch, lese, etc.. Die wochenenden habe ich ja immer frei. Samstags bin in und mit darjeeling beschaftigt (post, einkaufen, putzen, usw.) und sonntags ist mein fester darjeeling „off-day“ geworden, wobei ich zugeben muss das ich die letzten beiden sonntage weiter in der stadt umgesehen habe ( das wetter war furchterlich, heute hat es nach drei tagen endlich aufgehort zu regnen). Inzwischen kenne ich mich hier aber auch verdammt gut aus und ich war unteranderem in zahlosen monasterys und tempeln, im botanischen garten, auf einem buddhistischem „toten-essen“ ( 49 tage nach todestag wird hier so eine art „farewell“ party gegeben, weil die seele erst nach diesem zeitraum die erde verlasst etc. und es kommt die gesamte cummunity zusammen, sprich 300-400 leute) und auf einem rockkonzert. Das konzert war witzig. Vier local bands und bis auf eine, alle zwischen schwer ertraglich und geht gar nicht. Ich habe die schlechtesten „metallica“, „pantera“ und „limp bizkit“ coverversionen meines lebens erduldet, und hatte dennoch grossen spass. Ich war halt der einzige nicht „einheimische“ und nicht lange alleine...
Anonsten geht es mir gesundheitlich inzwischen bestens (toi, toi, toi) und mein magen ist, dank der supermedizien die tina mir geschickt hat, wieder as strong as ever. Vielleicht liegt das aber auch an der umstellung mit dem essen. Die arbeitswoche uber esse ich bei kripa (jeden tag reis und daal mit wechselnden gemuse, da kann man schlecht einen bad stomach von bekommen) und an den wochenenden koche ich zu hause. Ubrigens esse ich mittlerweile aussschliesslich und hervorragend mit den handen (nein olaf, tiolettenpapier benutze ich weiterhin...).
Damit das jetzt nicht so super lang wird, noch ein paar dinge in der kurze: In meinem garten lassen sich von zeit zu zeit affen blicken, was sich sicherlich toll und interessant anhort, aber es ganz und gar nicht ist. Die sind leider sehr neugierig und agressiv und seit dem verrucktem riesen affen in varanasi habe ich auch echt schiss vor denen. Letzte woche ist uber meiner wohnung das wassersystem „ubergelaufen“ und in meinem zimmer hat es demnach „geregnet“. Schwer zu begreifen wie man ein system bauen kann, wo der wasserbehalter uberlaufen kann, bzw. niemand nach dem einschalten der wasserpumpe darauf achtet das das alles nicht uberlauft, aber muss ich vielleicht auch nicht begreifen, ist halt indien. Eigentlich war ich nur froh zu hause gewesen zu sein und erwarte jetzt jedesmal wenn ich nach hause komme einen „see“ vorzufinden... gestern war nationalfeiertag (2. oct.), weil gandhis 136 geburtstag, aber ausser ein paar dingen in der zeitung habe ich davon ( zumindest hier) nicht viel mitbekommen. Mitte oktober ist hier ganz gross festival (Punja), worauf ich mich schon verdammt dolle freue. Letzte woche war mal wieder streik, aber das ist ja schon keine neuigkeit mehr. Von den spinnen, den merkwurdigen insekten und den motten, die so gross sind wie fledermause, schreibe ich mal besser nichts, weil ich will ja niemanden verschrecken die nachsten mails zu lesen und auch niemanden von einem besuch abhalten... man ist halt nie alleine in indien...
feuerwehrtrompeter - 3. Okt, 12:01