Darjeeling, Indien
Hier ein paar eindruecke von meinem Komilitonen und super Freund Andre aus Muenster, der mit ASA unterwegs ist. Hau rein Andre! Peter
ich bin vor einer woche gut in Darjeeling angekommen und habe hier seit dem ein paar sehr schone tage verlebt. das klima ist um einiges angenehmer als in der tiefebene (endlich wieder frei durchatmen), aber ich bin schliesslich auch auf 2134 meter hohe. die vergangenen tage hat es sehr viel geregnet und es war verdammt nebelig. die sichtverhaltnisse schwankten zwischen 5 - 50 meter, wobei man auch das geniessen kann, wenn man bedenkt das es wolken sind die man sieht, spuhrt und schmeckt. das wetter wechselt im sekundentackt, aber es wird ab jetzt klarer und leider auch kalter. gestern war der erste schone tag, mit keiner wolke am himmel, 23gradC und viel viel sonne. ich habe dann auch IHN gestern zum ersten mal gesehen, den dritt hochsten berg der erde, den Kanchenjunga (8598 meter). er scheint zum greifen nahe, ist schneebedeckt und wunderschon. aber auch die grunen taler, die teeplantagen und die anderen (zum teil) sehr hohen berge ringsum konnte ich bei meinem blick vom dach meines hotels geniessen. ihr konnt euch vorstellen wie beindruckend das ist, umd man fuhlt sich dem himmel ein stuck naher...
darjeeling ist mehr als nur tee, und die tibetischen, nepalischen und buddhistischen einflusse sind hier uberall deutlich zu sehen und zu spuhren. hier ist es sehr sehr anders als das indien, dass ich bisher kennen lernen konnte, aber sowieso scheint es "das Indien" nicht zu geben...
nach meiner zum teil doch sehr anstrengenden reise ist es hier einfach ein wunderbar friedlich, ruhig und grun. die menschen sind freundlich und man wird nicht von jedem angestarrt wie anders wo. auch probiert hier nicht jeder einem gleich alles mogliche verkaufen zu wollen, und es gibt einen gewissen "westlichen" einfluss, was ich aber aufgrund meines langeren aufenthaltes hier nicht unbedingt als negativ empfinde...
zur zeit wohne ich in einem kleinen, sussen hotel, etwas weiter oben in der stadt. es wird von einer tibetischen familie gefuhrt. heute habe ich mir, wie soll ich sagen, eine kleine wohnung mit garten angeguckt (grosses zimmer, kuche, bad), die sehr zentral gelegen ist. das haus ist noch aus der kolonialzeit und gut 120 jahre alt, aber sehr schon. ich werde mal eine nacht druber schlafen und mich morgen entscheiden ob ich sie nehme.
der anstieg zum hotel (und generell in darjeeling) hat mich anfangs sehr viel kraft gekostet, aber es geht von tag zu tag besser. ihr konnt euch nicht vorstellen wie steil eine strasse sein kann, und es gibt hier nicht einen ebenen weg. es geht entweder immer bergauf oder bergab, was naturlich nicht nur die muskeln trainiert, man schwitzt auch ganz ordentlich...
seit donnerstag (1.9.) bin ich nun auch (endlich) am arbeiten, und die ersten beiden tage waren spannend und interessant. ich bin sehr freundlich in der Kripa Foundation empfangen worden. weil ich des ofteren gefragt worden bin von einzelnen, was ich uberhaupt mache, hier noch mal ganz ganz kurz:
also ich arbeite in einem Rehabilitationscentre fur drogenabhangige. nach einer entgiftung im krankenhaus machen die momentan 30 jungs und manner dort eine funfmonatige therapie, die auf den prinzipien der anonymen alcoholics/narcotics basiert. mein projekt ist, der austauch von wissen uber diese arbeit. ich soll vor allen dingen den funf berater der einrichtung etwas uber die arbeit mit drogenabhangigen in deutschland/europa vermitteln. konkret konnte das heissen: wie wird bei "uns" sucht definiert, was sind suchtspezifische krankheiten und wie geht man damit um, welche verschiedenen rehamoglichckeiten und alternativen gibt es in europa, usw.. aber ich soll naturlich auch etwas von hier mitnehmen und lernen. es ist also kein aufzwingen von wissen, sondern wirklich mehr ein austausch (ist schliesslich auch ein entwicklungszusammenarbeits-projekt, gell!).
die ersten zwei wochen werde ich wohl damit beschaftigt sein mir alles anzugucken, zu erfragen und die arbeit die dort passiert, zu verstehen. gestern war ich mit den "klienten" hier in darjeeling im zoo, was naturlich mehr fun als arbeit war, aber es war eine nette abwechslung fur alle und ich konnte die jungs so ein wenig kennenlernen, die ansonsten den ganzen tag mit den verschiedensten dingen beschaftigt sind.
der erste eindruck von dem NGO ist eigentlich sehr positiv. ich habe gar nicht das gefuhl, so weit ich das beurteilen kann, dass die arbeit dort unprofessionell ist, es ist halt nur sehr sehr anders (die arbeit an sich, uber den rest schweig ich erst einmal). was ich letztendlich fur die mitarbeiter und klienten tun kann wird sich die nachsten wochen zeigen. ich habe schon einige ideen im kopf. mal sehen...
ich bin umgezogen und habe nun seit einigen tagen meine eigen bude. grosses zimmer, kuche (mit kochstelle etc.) und bad. etwas feucht das alles (im bad grusst der schimmel), aber ich habe in amsterdam teilweise auch nicht besser gewohnt. warm wasser (was meint warme dusche), wann immer ich will, ich kann leute einladen wann immer ich will und kommen und gehen wann immer ich will. es ist sehr schon (gerade fur indischdarjeelingsche verhaltnisse) und uber den kleinen kamin habe ich euch ja in der letzten mail schon informiert. ich bin froh jetzt einen kleinen schonen ort gefunden zu haben und mehr privatsspahre zu besitzen, auch wenn es abends manchmal etwas einsam wirkt (aber ich habe super nette nachbarn). das alles ist im centrum der stadt und 5 min weit weg (zu fuss) zur abreit (zuruck naturlich zehn). mein kleines reich kostet mich 2500rps im monat, was zurzeit ungefahr 48 euro sind.
die ertsen anderthalb arbeitswochen liegen nun auch schon hinter mir, und es ist und bleibt spannend. langsam habe ich das prinzip durch und nachste woche fange ich mit der arbeit an, die mich betrifft, worauf ich mich schon freue. ich werde wohl nicht nur in der reha arbeiten, sondern auch mit den jungs in dem neu gegrundeten aids/hiv office. da kann ich mich dann ganz uber safer use und harm reduction und auslassen, und overdosis trainings machen, wodrinn ja (denke ich zumindest) auch meine starke liegt. ach ja, und weil ich das immer wieder gefragt werde, die jungs in der reha sind zur zeit alle sehr jung (die meisten zwischen 17-22 jahre), was mir naturlich auch entgegenkommt durch mein alter und die arbeit bei kids in hamburg.
ok, was passiert so in darjeeling und umgebung. vor anderthalb wochen war ich in kalingpong, einer stadt auf der anderen seite des hugels. also hier den ganzen berg runter, uber den fluss und andere seite wieder hoch. unten im tal war es entsetzlich warm, ich hatte schon fast vergessen wie warm es doch in indien ist (hier oben ist es ja echt angenehm). ich war dort in einer schule mit dem aidsprojekt von kripa und habe mir mal einen vortrag uber aids/hiv, pubertat und drogen angehort. als wir den saal betraten sind alle aufgestanden und haben geklatscht und ich musste durch die mitte an allen vorbei. puh war ich froh das ich nichts sagen musste 250 schuler). es scheint ja fast unglaublich das 15/16 jahrige teenager nicht wissen was die pubertat ist und was mit ihren eigenen korpern passiert. niemand klart sie daruber auf, weder eltern noch die schule. alles was sie daruber wissen haben sie von freunden, aus buchern oder aus zeitschriften. ihr konnt euch vorstellen das dies nicht unbedingt der wahrheit entspricht. sex ist nach wie vor ein grosses tabuthema in indien, und das macht die arbeit des aidsprojektes so wichtig. bei der gruppen arbeit musste jeweils einer der gruppe die ergebnisse prasentieren und das wort masturbation hat eine 10 min. lach-unruhe verursacht. war wirklich ne erfahrung das miterlebt zu haben.
in darjeeling habe ich mich inzwischen eingelebt und fuhle mich hier nach wie vor sehr wohl. zur zeit herrscht hier keine wasserknappheit, dafur haben sie probleme mit dem strom. standig fallt er aus, mal fur funf minuten und mal fur einen halben tag. ausserdem gibt es jede woche einen streik wegen irgend etwas. manchmal nervt das, aber ist schon beeindruckend wie wirklich alles geschlossen bleibt an solchen tagen. diese woche war politischer streik und die eine partei war unzufrieden mit der anderen und hat zum streik aufgerufen (oder so ahnlich, ich habe das nicht wirklich verstanden). jedenfalls waren morgens nicht alle shops geschlossen, sondern nur ca. ein viertel (anscheinend nur die anhanger der einen partei). nachmittags war dann alles zu. ok was ist geschehen? die parteimitglieder sind einfach mit waffen durch die stadt gezogen und haben alle zum schliessen gezwungen und die vergangenheit hier hat die menschen gelehrt besser keinen arger zu haben. soviel zur grossten demokratie der welt. ich habe davon aber nichts mitbekommen weil ich gearbeitet habe und es ist auch nicht wirklich gefahrlich hier (auch wenn manche leute probieren den touris angst zu machen).
ich habe jetzt meine eigene bude und fuhle mich dort sehr wohl. mitten im zentrum der stadt und trotzdem ruhig. nette nachbarn habe ich auch und kann jetzt wieder jederzeit warm duschen und selber kochen (gut furs wasser abkochen, so muss ich nicht immer die plasteflaschen kaufen). kostet mich 48euro im monat all incl.. war echt ein glucklicher zufall das ich das gefunden habe. abends konnte ich theoretisch weggehen, aber alles macht hier um 20:00h zu (spatestens um 21:00). party ist also nicht viel hier, trotz der zunehmenden touris die jetzt kommen. also bin ich in der woche viel daheim abends. am wochenende bin ich viel unterwegs und heute war ich in ghoom, ein ort den man druchquert wenn man nach darjeeling kommt (ca.8 km entfernt). der beruhmte toytrain (uneso weltkulturerbe) hat dort ebenfalls einen bahnhof (darjeeling ist endstation), und dies ist der hochstgelegene in asien und der zweithochste der welt. ausserdem steht dort der alteste buddhistische tempel hier in der gegend. dort war dann auch gleich eine buddhistische beerdigung, die sehr spannend und beeindruckend war beizuwohenen. da ich mit einem kollegen von mir, der aus ghoom kommt, dort war, konnte ich gleich mal wieder etwas tiefer in die kultur abtauchen (tee bei dem onkel, essen bei der tante). zuruck sind wir gelaufen und ich konnte leider die berge heute nicht sehen (hat mich vom fotografieren aber nicht abgehalten, man hatte ne schone sicht auf darjeeling). das wetter ist jetzt schon deutlich besser, kaum noch wolken, viel sonne und wenig regen (,eist abends ganz kurz). allerdings ist es nachts jetzt schon ziemlich kalt.
Andre
ich bin vor einer woche gut in Darjeeling angekommen und habe hier seit dem ein paar sehr schone tage verlebt. das klima ist um einiges angenehmer als in der tiefebene (endlich wieder frei durchatmen), aber ich bin schliesslich auch auf 2134 meter hohe. die vergangenen tage hat es sehr viel geregnet und es war verdammt nebelig. die sichtverhaltnisse schwankten zwischen 5 - 50 meter, wobei man auch das geniessen kann, wenn man bedenkt das es wolken sind die man sieht, spuhrt und schmeckt. das wetter wechselt im sekundentackt, aber es wird ab jetzt klarer und leider auch kalter. gestern war der erste schone tag, mit keiner wolke am himmel, 23gradC und viel viel sonne. ich habe dann auch IHN gestern zum ersten mal gesehen, den dritt hochsten berg der erde, den Kanchenjunga (8598 meter). er scheint zum greifen nahe, ist schneebedeckt und wunderschon. aber auch die grunen taler, die teeplantagen und die anderen (zum teil) sehr hohen berge ringsum konnte ich bei meinem blick vom dach meines hotels geniessen. ihr konnt euch vorstellen wie beindruckend das ist, umd man fuhlt sich dem himmel ein stuck naher...
darjeeling ist mehr als nur tee, und die tibetischen, nepalischen und buddhistischen einflusse sind hier uberall deutlich zu sehen und zu spuhren. hier ist es sehr sehr anders als das indien, dass ich bisher kennen lernen konnte, aber sowieso scheint es "das Indien" nicht zu geben...
nach meiner zum teil doch sehr anstrengenden reise ist es hier einfach ein wunderbar friedlich, ruhig und grun. die menschen sind freundlich und man wird nicht von jedem angestarrt wie anders wo. auch probiert hier nicht jeder einem gleich alles mogliche verkaufen zu wollen, und es gibt einen gewissen "westlichen" einfluss, was ich aber aufgrund meines langeren aufenthaltes hier nicht unbedingt als negativ empfinde...
zur zeit wohne ich in einem kleinen, sussen hotel, etwas weiter oben in der stadt. es wird von einer tibetischen familie gefuhrt. heute habe ich mir, wie soll ich sagen, eine kleine wohnung mit garten angeguckt (grosses zimmer, kuche, bad), die sehr zentral gelegen ist. das haus ist noch aus der kolonialzeit und gut 120 jahre alt, aber sehr schon. ich werde mal eine nacht druber schlafen und mich morgen entscheiden ob ich sie nehme.
der anstieg zum hotel (und generell in darjeeling) hat mich anfangs sehr viel kraft gekostet, aber es geht von tag zu tag besser. ihr konnt euch nicht vorstellen wie steil eine strasse sein kann, und es gibt hier nicht einen ebenen weg. es geht entweder immer bergauf oder bergab, was naturlich nicht nur die muskeln trainiert, man schwitzt auch ganz ordentlich...
seit donnerstag (1.9.) bin ich nun auch (endlich) am arbeiten, und die ersten beiden tage waren spannend und interessant. ich bin sehr freundlich in der Kripa Foundation empfangen worden. weil ich des ofteren gefragt worden bin von einzelnen, was ich uberhaupt mache, hier noch mal ganz ganz kurz:
also ich arbeite in einem Rehabilitationscentre fur drogenabhangige. nach einer entgiftung im krankenhaus machen die momentan 30 jungs und manner dort eine funfmonatige therapie, die auf den prinzipien der anonymen alcoholics/narcotics basiert. mein projekt ist, der austauch von wissen uber diese arbeit. ich soll vor allen dingen den funf berater der einrichtung etwas uber die arbeit mit drogenabhangigen in deutschland/europa vermitteln. konkret konnte das heissen: wie wird bei "uns" sucht definiert, was sind suchtspezifische krankheiten und wie geht man damit um, welche verschiedenen rehamoglichckeiten und alternativen gibt es in europa, usw.. aber ich soll naturlich auch etwas von hier mitnehmen und lernen. es ist also kein aufzwingen von wissen, sondern wirklich mehr ein austausch (ist schliesslich auch ein entwicklungszusammenarbeits-projekt, gell!).
die ersten zwei wochen werde ich wohl damit beschaftigt sein mir alles anzugucken, zu erfragen und die arbeit die dort passiert, zu verstehen. gestern war ich mit den "klienten" hier in darjeeling im zoo, was naturlich mehr fun als arbeit war, aber es war eine nette abwechslung fur alle und ich konnte die jungs so ein wenig kennenlernen, die ansonsten den ganzen tag mit den verschiedensten dingen beschaftigt sind.
der erste eindruck von dem NGO ist eigentlich sehr positiv. ich habe gar nicht das gefuhl, so weit ich das beurteilen kann, dass die arbeit dort unprofessionell ist, es ist halt nur sehr sehr anders (die arbeit an sich, uber den rest schweig ich erst einmal). was ich letztendlich fur die mitarbeiter und klienten tun kann wird sich die nachsten wochen zeigen. ich habe schon einige ideen im kopf. mal sehen...
ich bin umgezogen und habe nun seit einigen tagen meine eigen bude. grosses zimmer, kuche (mit kochstelle etc.) und bad. etwas feucht das alles (im bad grusst der schimmel), aber ich habe in amsterdam teilweise auch nicht besser gewohnt. warm wasser (was meint warme dusche), wann immer ich will, ich kann leute einladen wann immer ich will und kommen und gehen wann immer ich will. es ist sehr schon (gerade fur indischdarjeelingsche verhaltnisse) und uber den kleinen kamin habe ich euch ja in der letzten mail schon informiert. ich bin froh jetzt einen kleinen schonen ort gefunden zu haben und mehr privatsspahre zu besitzen, auch wenn es abends manchmal etwas einsam wirkt (aber ich habe super nette nachbarn). das alles ist im centrum der stadt und 5 min weit weg (zu fuss) zur abreit (zuruck naturlich zehn). mein kleines reich kostet mich 2500rps im monat, was zurzeit ungefahr 48 euro sind.
die ertsen anderthalb arbeitswochen liegen nun auch schon hinter mir, und es ist und bleibt spannend. langsam habe ich das prinzip durch und nachste woche fange ich mit der arbeit an, die mich betrifft, worauf ich mich schon freue. ich werde wohl nicht nur in der reha arbeiten, sondern auch mit den jungs in dem neu gegrundeten aids/hiv office. da kann ich mich dann ganz uber safer use und harm reduction und auslassen, und overdosis trainings machen, wodrinn ja (denke ich zumindest) auch meine starke liegt. ach ja, und weil ich das immer wieder gefragt werde, die jungs in der reha sind zur zeit alle sehr jung (die meisten zwischen 17-22 jahre), was mir naturlich auch entgegenkommt durch mein alter und die arbeit bei kids in hamburg.
ok, was passiert so in darjeeling und umgebung. vor anderthalb wochen war ich in kalingpong, einer stadt auf der anderen seite des hugels. also hier den ganzen berg runter, uber den fluss und andere seite wieder hoch. unten im tal war es entsetzlich warm, ich hatte schon fast vergessen wie warm es doch in indien ist (hier oben ist es ja echt angenehm). ich war dort in einer schule mit dem aidsprojekt von kripa und habe mir mal einen vortrag uber aids/hiv, pubertat und drogen angehort. als wir den saal betraten sind alle aufgestanden und haben geklatscht und ich musste durch die mitte an allen vorbei. puh war ich froh das ich nichts sagen musste 250 schuler). es scheint ja fast unglaublich das 15/16 jahrige teenager nicht wissen was die pubertat ist und was mit ihren eigenen korpern passiert. niemand klart sie daruber auf, weder eltern noch die schule. alles was sie daruber wissen haben sie von freunden, aus buchern oder aus zeitschriften. ihr konnt euch vorstellen das dies nicht unbedingt der wahrheit entspricht. sex ist nach wie vor ein grosses tabuthema in indien, und das macht die arbeit des aidsprojektes so wichtig. bei der gruppen arbeit musste jeweils einer der gruppe die ergebnisse prasentieren und das wort masturbation hat eine 10 min. lach-unruhe verursacht. war wirklich ne erfahrung das miterlebt zu haben.
in darjeeling habe ich mich inzwischen eingelebt und fuhle mich hier nach wie vor sehr wohl. zur zeit herrscht hier keine wasserknappheit, dafur haben sie probleme mit dem strom. standig fallt er aus, mal fur funf minuten und mal fur einen halben tag. ausserdem gibt es jede woche einen streik wegen irgend etwas. manchmal nervt das, aber ist schon beeindruckend wie wirklich alles geschlossen bleibt an solchen tagen. diese woche war politischer streik und die eine partei war unzufrieden mit der anderen und hat zum streik aufgerufen (oder so ahnlich, ich habe das nicht wirklich verstanden). jedenfalls waren morgens nicht alle shops geschlossen, sondern nur ca. ein viertel (anscheinend nur die anhanger der einen partei). nachmittags war dann alles zu. ok was ist geschehen? die parteimitglieder sind einfach mit waffen durch die stadt gezogen und haben alle zum schliessen gezwungen und die vergangenheit hier hat die menschen gelehrt besser keinen arger zu haben. soviel zur grossten demokratie der welt. ich habe davon aber nichts mitbekommen weil ich gearbeitet habe und es ist auch nicht wirklich gefahrlich hier (auch wenn manche leute probieren den touris angst zu machen).
ich habe jetzt meine eigene bude und fuhle mich dort sehr wohl. mitten im zentrum der stadt und trotzdem ruhig. nette nachbarn habe ich auch und kann jetzt wieder jederzeit warm duschen und selber kochen (gut furs wasser abkochen, so muss ich nicht immer die plasteflaschen kaufen). kostet mich 48euro im monat all incl.. war echt ein glucklicher zufall das ich das gefunden habe. abends konnte ich theoretisch weggehen, aber alles macht hier um 20:00h zu (spatestens um 21:00). party ist also nicht viel hier, trotz der zunehmenden touris die jetzt kommen. also bin ich in der woche viel daheim abends. am wochenende bin ich viel unterwegs und heute war ich in ghoom, ein ort den man druchquert wenn man nach darjeeling kommt (ca.8 km entfernt). der beruhmte toytrain (uneso weltkulturerbe) hat dort ebenfalls einen bahnhof (darjeeling ist endstation), und dies ist der hochstgelegene in asien und der zweithochste der welt. ausserdem steht dort der alteste buddhistische tempel hier in der gegend. dort war dann auch gleich eine buddhistische beerdigung, die sehr spannend und beeindruckend war beizuwohenen. da ich mit einem kollegen von mir, der aus ghoom kommt, dort war, konnte ich gleich mal wieder etwas tiefer in die kultur abtauchen (tee bei dem onkel, essen bei der tante). zuruck sind wir gelaufen und ich konnte leider die berge heute nicht sehen (hat mich vom fotografieren aber nicht abgehalten, man hatte ne schone sicht auf darjeeling). das wetter ist jetzt schon deutlich besser, kaum noch wolken, viel sonne und wenig regen (,eist abends ganz kurz). allerdings ist es nachts jetzt schon ziemlich kalt.
Andre
feuerwehrtrompeter - 3. Okt, 11:14