Workshop im Südsudan, on the road again...

Nachdem darüber geredet wurde Seeds of Peace vorzeitig zu schließen, ist es jetzt beschlossene Sache, dass der Laden hier ab Montag bis 23.1.2006 die Pforten schließt. Das ist auf der einen Seite schade für die Kinder und Jugendlichen, auf der anderen Seite aber vielleicht notwendig um über eine neue Struktur und die Fehler die hier gemacht wurden nachzudenken. Keine Ahnung ob die Leute hier hinbekommen alles effektiver und mit mehr Motivation an den Start zu bekommen, man kann es nur hoffen, den die Kinder und Jugendlichen brauchen dringend Plätze außerhalb der Familie wo sie sich so benehmen können wie sie wollen und wie es für ihr Alter gerecht ist. Außerdem wurde mein Lieblings Kollege, der alles was wir gemacht haben organisiert und gemanagt hat aus, fadenscheinigen gründen gefeuert.
Aber nun zu einer anderen Geschichte... Vielleicht kann man sich vorstellen wie das hier so abgeht, wenn ich jetzt erzähle , dass nach all dem Stress und den frühzeitigen Ferien, der Direktor der Organisation mich gefragt hat ob ich mit ihm in den Südsudan zu einem Workshop fliegen will. Er hat immer einige Projekte mit anderen Entwicklungshilfeorganisationen am Start, und dieser Workshop findet in Zusammenarbeit mit Pax Christi Niederlande und einigen anderen Lokalen Organisationen statt.
Wer meine Abenteuerlust kennt, kann sich natürlich vorstellen, dass ich zwar nach einigem Grübeln, aber noch am gleichen Tag zugesagt habe, in dieses vom Bürgerkrieg gebeutelte Land zu reisen.
In dem Workshop geht es darum, Jugendliche 5 verschiedener Stämme/Tribes(keine Ahnung wie man diesen Terminus politisch korrekt ausdrückt) , die hauptsächlich damit beschäftigt sind sich gegenseitig unter Gewaltanwendung und mit der Benutzung von Feuerwaffen, Vieh zu stehlen. Das machen sie nicht nur aus Spaß, sondern diese Viehdiebstähle sind fest in ihrer Kultur verankert. (viele Kühe=Reichtum)
Meine Rolle in diesem Projekt, wird eher eine beobachtende sein, aber wir planen viel Sport zu machen und da kann ich mich wohl gut einbringen...
Fragt mich bitte nicht wo das ganze stattfinden soll, das Dorf trägt den Nahmen Kuron, ich denke aber dass man das nicht auf einer Karte finden kann. Außerdem, können die Jugendlichen kein Englisch und die Kommunikation muss über Übersetzer laufen. OhOh das wird bestimmt spannend, aber alles ist gut vorbereitet, so ist mein Mitbewohner schon seit einer Woche da, und er spricht auch die Sprachen der Beteiligten. Es soll sogar eine Dokumentation darüber gefilmt werden, dass wäre natürlich cool, dann könnte ich euch allen zeigen, was da so passiert....
Am Sonntag geht’s schon los und ich muss hier meine Zelte abbrechen, was natürlich mit einem lachenden und einem weinenden Auge passiert. Die Jugendlichen stressen mich schon fast täglich, das ich hier bleiben muss und das ich sie jetzt alleine lasse usw. Außerdem ist da ja auch noch meine afrikanische Mama unsere Nachbarin die sich auch schon ständig beklagt. Ich bin aber auch froh diese stressige Großstadt und auch das Projekt zu verlassen. Es ist einfach wieder Zeit was anderes zu sehen und wirklich nützlich komme ich mir jetzt hier auch nicht mehr vor.
Vom Südsudan starte ich dann endlich meine Reise, die mich über Nordwestkenia nach Uganda und Tansania führen wird. Endlich wieder nur ich und mein Rucksack, darauf habe ich die letzte Zeit echt oft gewartet....
Nachdem Misa letzten Freitag nach Hause geflogen ist war ich hier alleine. Ich bin ins Eisenbahnmuseum gegangen und hab mir ein erste Liga Fußballspiel angesehen. Da kommen aber wegen der großen Korruption in der kenianischen Fussballfederation nur wenige Zuschauer hin. Außerdem sind alle viel verrückter auf die Englische Premier League, also Kolonialisten Fussball.
Seid dieser Woche bin ich Morgens mit den älteren Jugendlichen von denen ich vorher schon mal berichtet habe mit einem Estate Clean Up beschäftigt, den ich mitorganisiert habe. Das ist lustig und sieht so aus, dass 15 Jugendliche mit Rechen und Schaufeln, kiffend durch Lucky Summer laufen und alles verbrennen was ihnen in den Weg kommt. Hunderte von Batterien, Millionen Plastiktüten und sogar eine tote Katze war dabei. Es ist natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein, und den Kram zu verbrennen ist auch scheiße, es gibt aber einfach keine bessere Alternative... was aber schön ist sind die positiven Rückmeldungen der Community und das man noch mal andere Plätze des Estates kennenlert, die man sonst nie zu Gesicht bekommen würde. Der große Mzungu der den afrikanischen Müll wegräumt und wirklich arbeitet ist natürlich die Attraktion schlechthin....
Ansonsten gibt es fast täglich Ausschreitungen der verfeindeten Lager der Yes und NO Supporter der neu vorgelegten Verfassung, über die am 21. Nov. Entschieden werden soll. Auch an der Kenyatta Uni hier in Nairobi gab es Streiks und Riots, und wenn man das so im Fernsehen beobachtet, bekommt das Wort Polizeigewalt andere Dimensionen.
Transparency International hat Kenia zu einem der meist korruptesten Staaten weltweit deklariert. (3.korruptester in Afrika).
Mir geht’s gut und ich bin gespannt was mich so im Sudan erwartet.....

Peter
Secret Friend (Gast) - 24. Okt, 15:10

hi peter,
endlich kann ich mal mit was neu gelerntem glaenzen- der politisch korrekte ausdruck fuer stamm ist angeblich "ethnic group" ;-) (frag mich nicht, was daran korrekter ist, bitte)
auch wir beenden unser projekt frueher als geplant-kein geld, keine materialien-und ohne presents for motivation geht hier leider wenig...
na, dann bleib mal heile und viel spass im sudan!
s f

Augenblick

so fing alles an: the great kenya swindle - der kleine ausblick auf ein wenig ausland.
der ganz normale wahnsinn aus kenia, from the desk of mr. peter.
und dann: erfahrungen von freunden, die auch über den tellerrand gucken und d-land für eine zeit den rücken gekehrt haben.
und jetzt: ein Versuch ein freies Forum zu schaffen, auf der Grundlage unserer Erfahrungen im Ausland und in unserem Alltag zu Hause! kommentare einfach unter den jeweiligen eintrag, email-adresse wie folgt:
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