Den folgenden text hab ich am 21.8.2005 geschrieben.

Als allererstes moechte ich mich fuer die riesige Anzahl an mails bei euch bedanken, die mich in den letzten wochen erreicht haben. Alle waren eine grosse Hilfe fuer mich die schwiegigkeiten die ich hier erlebe bessser einzuordnen und alles positiver zu sehen. Ich denke dass schwierige aufgaben das leben erst richtig spannend machen, auch wenn es hart ist sie zu meistern.
Das ich euch allen nicht persoenlich antworten kann ist echt schade, aber die langsame internetverbindung macht es echt nicht moeglich, zumal ich jedesmal nach einem 15minuetigen Fussmarsch eine halbestunde mit dem Matatu in die stadt fahren muss. Trotzdem freue ich mich immer von euch zu hoeren, weil es echt eine angenehme Abwechslung ist.
Das Fussballtunier, dass ich mit meinen Kollegen organisiert habe, ist natuerlich nicht so gelaufen, wie ich mir das vorgestellt hatte. War auch nicht ganz einfach, da jeden tag manschaften ab- oder zugesagt haben.
Am montag wollten die am fussballfeld herumlungernden jugendlichen (unter Bang (Gras)- Einfluss und ziemlich aggressiev) fast auf meinen Kollegen losgehen und mich haben sie auch beschimpft, was echt keine tolle erfahrung war, zumal wenn man nicht versteht was man so an den Kopf geworfen bekommt. Sie waren sauer auf uns, weil wir sich nicht in das tunier integriert hatten. (Das tunier war fuer unter 16jaehrige.)
Das problem ist nur, jemanden zu integriern, den man nicht kennt und von dem man nicht weiss das er mitspielen will, ist ziemlich schwierig. Nach einem klaerenden gespraech konnten die wogen dann aber wieder geklaettet werden und die aelteren jugendlichen haben auch mitgespielt.
Ausser dem Fussball haben wir noch eine schatzsuche und athletische wettkampfe organisiert, die den kinder grossen spass gemacht haben und mit denen wir auch echt zufruieden seien koennen.
wenn man keine geduld hat ist man hier echt am falschen platz, denn alles was man plant findet fruehestens eine stunde spaeter statt. verabredungen werden nie puenktlich eingehalten, aber langsam lege ich meine deutsche korrektheit ab und passe mich an das tempo und die improvisationskuenste an.
Insgesamt war es echt eine gute woche, in der wir mehr vertrauen zu den kindern gewinnen konnten, aber jede gute sache hat ja bekanntlich auch seine negativen aspekte. So wurde am samstag als ich damit beschaeftigt war ein spiel als schiedsrichter zu betreuen meien Digitalkamera aus der tasche von Misa (Projekt-Partnerin), der ich sie in Obhut gegeben hatte, gestohlen. Vermutlich war es ein 5-8jaehriger kleiner Junge, der wahrscheinlich im auftrag gehandelt hat. Die wahrscheinlichkeit das ding wieder zu bekommen ist sehr gering, obwohl die kenianer mir alle beteuern das die Kamera wieder auftaucht...
Scheisse daran ist nicht der materielle verlust (war ja vorher schon zu vermuten, dass soetwas passiert), sondern dass ich jetzt ganz viele sachen die ich mit der kamera vorhatte (Fotogeschichte, Kurzvideos von den Tanz- und Hip-Hop-Gruppen, Verfilmung eines Theaterstuecks und natuerlich die Fotos um euch allen von hier zu berichten) nicht so machen kann wie ich mir dass vorgestellt hatte.
Wiederrum ganz lustig war, dass ich so kontakt mit der kenianischen Polizei haben duerfte. So etwas chaotisches, langsames und inkompetntes ist mir auf noch keiner Behoerde begegnet. Oberhauptkommisar Michael: “I tell you man (year!) this boys will directly go to hell!!!! If something like this happens to a visitor as you again, I will put some of them into jail!!!
Ausserdem war ich echt erschreckt, wie aggressiv und sogar gewalttaetig die kinder untereinander sind, wenn es darum geht, dass sie etwas bekommen koennen. Am samstag nach der Siegerehrung wollten wir Kekse verteilen, was ich dann aber abbrechen musste, weil sich die kinder so derbe darum geschlagen haben....
Naja am Donnerstag fahre ich nach Kitale in den Nordwesten des Landes um ein anderes ASA-Projekt zu besuchen und eine 4taegige Fahrradtour durch die laendlichen Gebiete dort zu machen. Ich freue mich schon riesig darauf, auch weil ich dann mal diese riesige, dreckige und gefaehriliche Stadt verlassen kann.



Jetzt ist es schon Sonntag und wir sind wieder aus Kitale zurueck. Dort haben wir 3 wunderbare Tage verbracht. Wir konnten mal ein etwas urspruenglicheres stueck afrika kennenlernen und einen kleinen urlaub einlegen.
Am donnersteg sind wir zu acht von Kitale aus ins bergige land richtung norden gradelt. Wunderschoene landschaft maisfelder ueberall und manchmal fast soviele supporter am wegesrand wie bei der tour de france... Muss ja auch ein komischer anblick sein, wenn ein langer muzungu wie ich sich auf einem chinesischen hollandrad einen kenianischen berg hochquaelt!!!! In der nacht haben wir dann in einer Huette der Kenianischen Polizei im Pokot-Land uebernachtet, was auch ein erlebnis fuer sich war. Freitag sind wir dann ein stueck durch so eine art savanne gafahren, was den fahrraedern aufgrund des schlechten weges nicht sehr gut getan hat. Eigentlich wollten wir einen 3000der berg besteigen, das haben wir aber nicht geshafft, war alles doch zu anstrengend bei der hitze....
Die haelfte des rueckweges haben wir auf einem truck zurueckgelegt, der mit fantaflaschen beladen war. Super ausssicht!!!!
Heute in der nacht sind wir dann mit dem nachtbus wieder nach nairobi gekommen. Zwar auch nicht die gemuetlichste art zu reisen, denn die strassen sind einfach in einem schlechten zustand, aber im endeffekt besser als ich vorher gedacht hatte....
Naja was gibt es noch zu berichten. Wir haben mit Isac (der leiter des projektes meiner ASA-Kollegen in Kitale) einen super netten und vertrauenswuerdigen menschen kennengelernt. Er arbeitet vorallem in den felder wasser, toiletten, HIV und Women empowernmet. Er hat mir viel von seinen wasserprojekten erzaelt und ich habe mich dazu entschieden, von den spendengeldern die ich vorher in deutschland gesammelt habe mit ihm zusammen und leuten aus der community einen “protectet Spring” zu bauen. Ich weiss zwar nicht genau wie das aussehen soll, es handelt sich dabei aber um eine art betonbecken in dem das wasser aus einer quelle gefiltert und gespeichert wird. Ca. 25 familien, was weit mehr als 100 menschen bedeutet koennen damit mit sauberem drinkwasser versorgt werden. Ich werde also wenn ich meine arbeit hier in nairobi beendet habe dort hinfahren und mit meinen eigenen haenden anpacken, was mich sehr erfreut, weil ich dann glaube ich echt das gefuehl haben kann hier etwas sinnvolles, konkretes und nachhaltiges erreicht zu habe, was wirklich sehr notwendig fuer die menschen ist.
Morgen geht bei uns ein workschop fuer die “leader unserer peace clubs” los und wir sind sehr gespannt ob wir die jugendlichen erreichen koennen. Themen werden kommunikation und gruppendynamik sein....

Ich hffe euch geht es allen gut, ich bin relaxter nach diesem ausflug und bin gespannt was ich hier noch alles erleben darf. Langweilig ist mir auf jeden fall nicht...

Liebe gruesse

Peter

Augenblick

so fing alles an: the great kenya swindle - der kleine ausblick auf ein wenig ausland.
der ganz normale wahnsinn aus kenia, from the desk of mr. peter.
und dann: erfahrungen von freunden, die auch über den tellerrand gucken und d-land für eine zeit den rücken gekehrt haben.
und jetzt: ein Versuch ein freies Forum zu schaffen, auf der Grundlage unserer Erfahrungen im Ausland und in unserem Alltag zu Hause! kommentare einfach unter den jeweiligen eintrag, email-adresse wie folgt:
feuerwehrtrompeter at lycos dot de

Überblick

So. Ich mach gleich mit hier!

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