Riots in Kampala
Der folgende Bericht beruht auf unseren Erfahrungen, Montag der 14.11. 2005 und soll nichts weiter als euch einen Eindruck, unserer Erlebnisse dieses heftigen Tages wieder spiegeln. Keine Angst wir haben uns weder in Lebensgefahr begeben, noch irgendwelche Verletzungen davon getragen und sind wohl auf. Da wir noch keinen Zugang zu fundierten Informationen über die Situation haben können wir nur unsere Eindrücke und Infos aus zweiter Hand wiederspiegeln. Allerdings zeigt dieser Tag wieder mal wie unvorhersehbar Afrika sein kann.
So also Peter und Andi sitzen im Matatu Richtung Kampala center, wie immer alles easy, d.h. normal Matatu bzw. Taxi stress und Afrika life. Bis zu dem Moment als das Matatu meinte bzw. der Fahrer ne Vollbremsung zu machen dann wieder los zu fahren dann doch lieber rückwärts oder doch lieber anhalten, Leute in Aufruhr, Schreien mit Taschentüchern vor dem Gesicht und rennend in unsere Richtung, unsere Sitznachbarn meinten auch gleich panisch dass Taxi zu verlassen und keiner wusste eigentlich was abgeht bis zu dem Moment als plötzlich ein Wasserwerfer in Aktion vor uns die Strasse kreuzt.
Alles klar irgendwas stimmt hier nicht $%&!
So das Matatu hat erstmal wie Amok mitten auf der Straße gewendet und ist wie bescheuert los geheizt. Andi erstmal gleich klar gestellt: „Conducter Masau“ (ich will hier aussteigen las mal anhalten), preis noch mal abgeklärt weil Ausnahmesituation kostet wohl auch Ausnahmepreis oder wie, ja nach 2 Minuten Diskussion, dann also wieder frei und auf eigenen Füßen Richtung Ort des Geschehens. Dort recht nah angekommen, erste Realisierung was geht, brennende, verwüstete Strassen. Immer mehr Menschen mit Tränen in den Augen, laufenden Nasen und Husten kommen uns entgegen. Ein wenig durcheinander und recht gut geflasht, stehen die beiden Mzungus also heulend am Straßenrand und kein Plan was hier überhaupt abgeht. Die Versuche handfeste Infos von Passanten über die Situation zu bekommen schlagen fehl. Wir dachten dass das vielleicht in Verbindung mit den Ausschreitungen der Studenten vom Freitag zuvor steht.
Plötzlich wieder Panik alles rennt, Peter auch nur Andi,.... was los jetzt???
Ah ja!“ Andi rennt dann auch, bis ihn Peter in einen offenen Hauseingang reinzerrt. Da kommt auch schon der Grund vorbei gefahren:
Police Pick up mit vielleicht 10 völlig ausgerüsteten Kollegen, bewaffnet mit Tränengaswerfern und MP s...... Schluck ......., Knall! Auf der andern Straßenseite explodiert eine Tränengaspatrone. Ein aufgebrachter Demonstrant versucht uns klar zu machen dass der Präsident verhaftet wurde und wir Kampala sofort verlassen sollen.(stellt sich später als unwahr raus) Daraufhin erstmal noch mal Schluck, und in Panik flüchten wir bei der zweiten kurz darauf folgenden Polizeiattacke in einen Handyladen und wie das Glück es so will, die nächste Patrone explodiert direkt vor dem Laden, also Taschentuch raus und in die letzte Ecke vom Laden und Schluck Schluck.
So der nette Ladenbesitzer teilt uns mit das wir doch schnellsten die Stadt verlassen sollten, da das wohl erst der Anfang ist, und nach einer etwas besseren Auskunft der netten Angestellten wussten wir, dass es ne politische Angelegenheit ist. Das heisst der kürzlich erst aus dem Exil zurück gekommene Oppositionsführer wurde gerade von der Regierung bei einer Kundgebung verhaftet und soll dem Gericht vorgeführt werden. Es wird ihm anscheinend vorgeworfen in Rebellenaktionen verwickelt zu sein, die Mehrheit der Bevölkerung ist allerdings der Meinung das Musveni (jetzige Präsident) schiss hat, die kommende Wahl (März 2006) verlieren zu können und so die Opposition auszuschalten.
Dementsprechend geht die Opposition (welche recht groß ist) auf die Strasse und lässt ihre Aggressionen recht unkontrolliert sausen. Das sieht im Ganzen so aus: Verwüstete Strasse, brennende Autos. Menschen in Aufruhr.
Als die Lage sich beruhigt hatte verliesen wir den Laden, genossen die frische Luft, husteten und schnieften ein wenig und entschieden Richtung Innenstadt zu gehen, weil wollten doch eigentlich nur ins Internet Cafe. Das gestaltete sich dann doch nicht ganz so einfach, da die erste Strasse, die zwei Mzungus (weise) bereits erneut zum heulen brachte. So wechselten wir zu ner Parallelstrasse welche allerdings durch Polizei gesperrt war und uns schließlich zu ner dritten Alternative zwang, die nächste Parallelstrasse.
Nach unzähligen Parallelstrassen und einem Umweg nun endlich Richtung Internetcafe, doch dann wieder Polizeieinsätze und nicht nur Tränengas, auch andere Schüsse, teile der Innenstadt liegen in Rauch. Später erfahren wir von einem Freund, das vermutlich sogar jemand erschossen wurde.
Insgesamt sieht die Lage also nicht gut aus und die Stadt auch nicht, morgen soll die Gerichtsverhandlung stattfinden.
Die sonst so lebreiche Stadt ist selbst am Abend wie Tod und ausgestorben.
Etwas skeptisch und unwissend was die nächsten Tage angeht sitzen wir nun zu Hause und schicken euch beste Grüße aus Uganda.
Andi und Peter
So also Peter und Andi sitzen im Matatu Richtung Kampala center, wie immer alles easy, d.h. normal Matatu bzw. Taxi stress und Afrika life. Bis zu dem Moment als das Matatu meinte bzw. der Fahrer ne Vollbremsung zu machen dann wieder los zu fahren dann doch lieber rückwärts oder doch lieber anhalten, Leute in Aufruhr, Schreien mit Taschentüchern vor dem Gesicht und rennend in unsere Richtung, unsere Sitznachbarn meinten auch gleich panisch dass Taxi zu verlassen und keiner wusste eigentlich was abgeht bis zu dem Moment als plötzlich ein Wasserwerfer in Aktion vor uns die Strasse kreuzt.
Alles klar irgendwas stimmt hier nicht $%&!
So das Matatu hat erstmal wie Amok mitten auf der Straße gewendet und ist wie bescheuert los geheizt. Andi erstmal gleich klar gestellt: „Conducter Masau“ (ich will hier aussteigen las mal anhalten), preis noch mal abgeklärt weil Ausnahmesituation kostet wohl auch Ausnahmepreis oder wie, ja nach 2 Minuten Diskussion, dann also wieder frei und auf eigenen Füßen Richtung Ort des Geschehens. Dort recht nah angekommen, erste Realisierung was geht, brennende, verwüstete Strassen. Immer mehr Menschen mit Tränen in den Augen, laufenden Nasen und Husten kommen uns entgegen. Ein wenig durcheinander und recht gut geflasht, stehen die beiden Mzungus also heulend am Straßenrand und kein Plan was hier überhaupt abgeht. Die Versuche handfeste Infos von Passanten über die Situation zu bekommen schlagen fehl. Wir dachten dass das vielleicht in Verbindung mit den Ausschreitungen der Studenten vom Freitag zuvor steht.
Plötzlich wieder Panik alles rennt, Peter auch nur Andi,.... was los jetzt???
Ah ja!“ Andi rennt dann auch, bis ihn Peter in einen offenen Hauseingang reinzerrt. Da kommt auch schon der Grund vorbei gefahren:
Police Pick up mit vielleicht 10 völlig ausgerüsteten Kollegen, bewaffnet mit Tränengaswerfern und MP s...... Schluck ......., Knall! Auf der andern Straßenseite explodiert eine Tränengaspatrone. Ein aufgebrachter Demonstrant versucht uns klar zu machen dass der Präsident verhaftet wurde und wir Kampala sofort verlassen sollen.(stellt sich später als unwahr raus) Daraufhin erstmal noch mal Schluck, und in Panik flüchten wir bei der zweiten kurz darauf folgenden Polizeiattacke in einen Handyladen und wie das Glück es so will, die nächste Patrone explodiert direkt vor dem Laden, also Taschentuch raus und in die letzte Ecke vom Laden und Schluck Schluck.
So der nette Ladenbesitzer teilt uns mit das wir doch schnellsten die Stadt verlassen sollten, da das wohl erst der Anfang ist, und nach einer etwas besseren Auskunft der netten Angestellten wussten wir, dass es ne politische Angelegenheit ist. Das heisst der kürzlich erst aus dem Exil zurück gekommene Oppositionsführer wurde gerade von der Regierung bei einer Kundgebung verhaftet und soll dem Gericht vorgeführt werden. Es wird ihm anscheinend vorgeworfen in Rebellenaktionen verwickelt zu sein, die Mehrheit der Bevölkerung ist allerdings der Meinung das Musveni (jetzige Präsident) schiss hat, die kommende Wahl (März 2006) verlieren zu können und so die Opposition auszuschalten.
Dementsprechend geht die Opposition (welche recht groß ist) auf die Strasse und lässt ihre Aggressionen recht unkontrolliert sausen. Das sieht im Ganzen so aus: Verwüstete Strasse, brennende Autos. Menschen in Aufruhr.
Als die Lage sich beruhigt hatte verliesen wir den Laden, genossen die frische Luft, husteten und schnieften ein wenig und entschieden Richtung Innenstadt zu gehen, weil wollten doch eigentlich nur ins Internet Cafe. Das gestaltete sich dann doch nicht ganz so einfach, da die erste Strasse, die zwei Mzungus (weise) bereits erneut zum heulen brachte. So wechselten wir zu ner Parallelstrasse welche allerdings durch Polizei gesperrt war und uns schließlich zu ner dritten Alternative zwang, die nächste Parallelstrasse.
Nach unzähligen Parallelstrassen und einem Umweg nun endlich Richtung Internetcafe, doch dann wieder Polizeieinsätze und nicht nur Tränengas, auch andere Schüsse, teile der Innenstadt liegen in Rauch. Später erfahren wir von einem Freund, das vermutlich sogar jemand erschossen wurde.
Insgesamt sieht die Lage also nicht gut aus und die Stadt auch nicht, morgen soll die Gerichtsverhandlung stattfinden.
Die sonst so lebreiche Stadt ist selbst am Abend wie Tod und ausgestorben.
Etwas skeptisch und unwissend was die nächsten Tage angeht sitzen wir nun zu Hause und schicken euch beste Grüße aus Uganda.
Andi und Peter
feuerwehrtrompeter - 15. Nov, 19:05